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Warum Sie auf automatisierte Budgetabsicherung setzen sollten
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Warum Sie auf automatisierte Budgetabsicherung setzen sollten

July 23, 2024
·
Agustin Mackinlay
INDEX

Stellen Sie sich ein Unternehmen vor, dessen funktionale Währung der Euro (EUR) ist. Um sein Budget vor Wechselkursrisiken zu schützen, benötigt es ein wirksames, idealerweise automatisiertes Absicherungsprogramm.

Die bisherigen Beiträge unserer Blogreihe zur Budgetabsicherung behandelten folgende Aspekte:

  1. Warum CFOs und Treasury-Manager den Budgetkurs einer einzelnen Kampagne oder Budgetperiode absichern sollten,
  1. Welche typischen Fehler bei der Umsetzung entsprechender Absicherungsprogramme auftreten, und
  1. Welche bewährten Vorgehensweisen - einschließlich der Kombination verschiedener Absicherungsprogramme - sich beim Schutz des Budgetkurses besonders eignen.

Im letzten Beitrag dieser Blogreihe erläutern wir, welche Voraussetzungen Automatisierungslösungen erfüllen müssen, damit Absicherungsprogramme den Budgetkurs zuverlässig schützen.

Budgetabsicherung: Echtzeitanpassung und Nachvollziehbarkeit

Zunächst mag es so erscheinen, dass ein Programm zur Absicherung des Budget-Wechselkurses nur wenig Automatisierung erfordert. Doch dieser Eindruck trügt.

Die Erfahrung zeigt, dass eine manuelle Umsetzung äußerst ressourcenintensiv ist und betriebliche Risiken birgt – insbesondere, wenn mehrere Währungspaare mit unterschiedlicher Volatilität und unterschiedlichen Zinsdifferenzen gleichzeitig verwaltet werden müssen.

Kombiniert man ein statisches FX-Hedging-Programm mit einem Mikro-Hedging-Programm für feste Aufträge - der mit Abstand effektivste Ansatz zur Absicherung des Budgetkurses -, erfordert dies ein hohes Maß an API-gestützter Automatisierung in drei Bereichen:

. Echtzeitprognose (Nowcasting) der FX-Exposition

. Rund-um-die-Uhr-Überwachung der Märkte

. Lückenlose Nachvollziehbarkeit

Automatisierte FX-Prognosen

Wie im vorherigen Blogbeitrag erläutert, löst die Kombination aus einem statischen Hedging-Programm und einem Mikro-Hedging-Programm für feste Verkaufs- oder Einkaufsaufträge einen sogenannten „Nowcasting“-Prozess aus. Dabei wird die FX-Exposition automatisch angepasst, sobald Absicherungsgeschäfte ausgeführt werden.

Die Umsetzung ist jedoch leichter gesagt als getan. Zum einen stützt sich der „statische“ Teil des Programms auf Prognosen, die häufig in Excel-Tabellen gepflegt werden. Zum anderen stammen feste Verkaufs- oder Einkaufsaufträge meist aus dem CRM-System des Unternehmens oder einem anderen System. Dies bedeutet, dass mindestens zwei verschiedene Quellen für Expositionsdaten vorliegen, die zudem unterschiedlichen Verantwortlichen im Unternehmen zugeordnet sind.

Diese Arten von Expositionen werden in unterschiedlicher Frequenz erstellt und weisen höchstwahrscheinlich auch unterschiedliche Granularitätsstufen auf. Darüber hinaus muss sichergestellt werden, dass neue Prognosen für Einnahmen und Ausgaben die bisherigen Werte überschreiben, während feste Aufträge kumulativ erfasst werden, sobald sie eingehen.

Wie leicht erkennbar ist, erfordert dieses Zusammenspiel eine sogenannte „systemunabhängige“ API-Konnektivität – so, wie wir sie bei Kantox verstehen und einsetzen.

ILLUSTRATION

Anforderungen an Automatisierungslösungen: Rund-um-die-Uhr-Marktüberwachung

Programme zur Absicherung des Budget-Wechselkurses sind marktbasiert - ein entscheidender Unterschied zu zeitbasierten, gestaffelten Layered-Hedging-Programmen. Letztere funktionieren „wie ein Uhrwerk“, da die Terminstruktur der Trades im Voraus festgelegt ist und gemäß einem festen Kalender ausgeführt werden müssen.

Die Unterscheidung zwischen zeitbasierten und marktbasierten Absicherungsprogrammen hat unmittelbare Auswirkungen auf die technologischen Anforderungen und den Automatisierungsgrad. Während Stop-Loss-(SL)- und Take-Profit-(TP)-Orders, die einen Worst-Case-Wechselkurs absichern, grundsätzlich manuell gesetzt werden können, muss die Exposition in verschiedenen Teilsegmenten mit klarer Prioritätshierarchie verwaltet werden.

Ein Beispiel: Ein Unternehmen mit EUR als funktionaler Währung möchte seinen Budgetkurs für GBP-umsatzbezogene Expositionen absichern. Liegt der EUR/GBP-Spotkurs bei der Budgetfestlegung bei 0,8540, setzt das Treasury-Team den für die Preisgestaltung relevanten Worst-Case-Szenario-Kurs (WCS) auf 0,8796, was einem Aufschlag von 3 % entspricht. Zur Absicherung dieses Zielkurses werden drei Stop-Loss-Orders eingerichtet, die jeweils ein Drittel der prognostizierten Exposition abdecken. Um dem Finanzteam mehr Flexibilität zu geben, können diese Orders z. B. auf 0,8684, 0,8796 und 0,8708 gesetzt werden, sodass ihr Durchschnitt exakt dem abzusichernden Worst-Case-Kurs entspricht.

Besondere Aufmerksamkeit erfordert die Überwachung fester Aufträge (firm commitments). Sobald einzelne Expositionsbestandteile in die Positionen einfließen, die abgesichert werden sollen, muss der gewichtete Durchschnittskurs der Exposition (Weighted Average Exposure Rate, WAER) rund um die Uhr neu berechnet werden, da jede Komponente zu einem anderen Wechselkurs entsteht. Eine derart kontinuierliche Berechnung ist prädestiniert für Automatisierung.

Anforderungen an Automatisierungslösungen: Nachvollziehbarkeit

Weitere Automatisierung ist erforderlich, um feste Verkaufs- oder Einkaufsaufträge (hedged items) mit der entsprechenden prognostizierten Exposition, die abgesichert wird (hedging instruments), zu verknüpfen. Nur durch eine solche Zuordnung können Hedge-Accounting-Vorschriften gemäß IFRS 9 oder US GAAP effizient angewendet werden.

Hedge Accounting kann ein zeitaufwändiger Prozess sein, der bei manueller Durchführung sowohl buchhalterisches Fachwissen als auch Kenntnisse in der Bewertung von Finanzinstrumenten erfordert. Manche Unternehmen verzichten daher auf die Anwendung von Hedge Accounting – und teilweise sogar auf Währungsabsicherungen insgesamt – aufgrund der wahrgenommenen Aufwände für Dokumentation und Compliance.

Eine API-gestützte Nachvollziehbarkeit erlaubt es den Finanzteams, alle für die Erstellung der erforderlichen Dokumentation notwendigen Arbeitsschritte effizient und automatisiert durchzuführen. Gleiches gilt für die Nutzung von FX-Swaps, um die Absicherungsposition des Unternehmens an den Settlement-Zeitpunkt der zugrunde liegenden Handelspositionen anzupassen.

Angesichts der zentralen Rolle der Nachvollziehbarkeit sowohl in der Rechnungslegung als auch bei der Swap-Abwicklung überrascht es nicht, dass eine aktuelle EACT Treasury Umfrage zeigt, dass Treasury-Manager bei der Wahl von Treasury-Technologien Data Analytics und APIs bevorzugen.

Wenn Technologie auf Budgetabsicherung trifft

Die Praxis, den in der Preisgestaltung eines Kampagnen- oder Budgetzeitraums verankerten Wechselkurs abzusichern, befindet sich derzeit im Wandel. Es reicht längst nicht mehr aus, zu Beginn einer Budgetperiode eine große Anfangsabsicherung vorzunehmen und darauf zu hoffen, dass die Prognosegenauigkeit das Budget rettet.

Moderne Treasury-Teams müssen:

  • Statische und mikrobasierte FX-Hedging-Programme effektiv miteinander kombinieren,
  • Marktorientierte Programme mit 24/7-Marktüberwachung und vollständiger Nachvollziehbarkeit einsetzen, und
  • die Vorteile einer verzögerten Ausführung von Absicherungsgeschäften gezielt nutzen können.

Dank moderner Währungsmanagement-Lösungen, die gezielt auf Automatisierung setzen, können CFOs und Treasurer den Budgetkurs systematisch vor Währungsschwankungen schützen und ihre KPIs zuverlässig erreichen – unabhängig von der Genauigkeit ihrer Prognosen und von den Entwicklungen auf den Devisenmärkten während der Kampagne.

Suchen Sie nach einer Lösung, mit der Sie Ihre Gewinnmargen vor Währungsvolatilität schützen können? Nehmen Sie Kontakt zu unserem Expertenteam auf und erfahren Sie, wie Kantox Ihr Unternehmen dabei unterstützen kann.

Agustin Mackinlay
Agustin Mackinlay ist Fachautor für Finanzen bei Kantox. Zuvor war er in einer Investmentbank tätig, die auf Schwellenmärkte spezialisiert ist. Darüber hinaus lehrt er Finanzseminare an der LaSalle-Universität sowie an der EAE Business School in Barcelona. Er hat Abschlüsse von der Universität Amsterdam und vom Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel.
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